Wir übergeben euere Unterschriften zum Erhalt des Stadtbades an den Oberbürgermeister.
Unsere Initiative "Rettet das Stadtbad" hat für ein Bürgerbegehren gegen den Abriss des Stadtbades fast 8.000 (genau 7.898) Unterschriften gesammelt. Im Juli und August waren die Bayreuther Rettungsschwimmer in ihrer Stadt unterwegs und haben fleißigUnterschriften gesammelt. Mehrfach waren wir auf dem Marktplatz, in der Innenstadt und bei Veranstaltungen. Dabei sind wir mit vielen Menschen ins Gespräch gekommen, die uns ihre überwiegend positiven Erlebnisse im Stadtbad geschildert haben. Sei es der erste Schwimmkurs, das Schulschwimmen, der regelmäßige Badeausflug im Winter, wenn das Kreuzsteinbad geschlossen ist oder dann der erste Badeausflug mit den eigenen Kindern. Das Stadtbad hat im Laufe der Zeit vielen Menschen die Möglichkeit gegeben kostengünstig schwimmen zu lernen oder einfach Spaß im Wasser zu haben. Neben den Vereinen sind auch Schulen und Familien gerne im Stadtbad. Leider konnten für unsere Petition nur Erwachsene mit Erstwohnsitz in Bayreuth unterschreiben, bietet das Stadtbad doch hauptsächlich für Kinder einen idealen Rahmen auch weit über die Stadtgrenzen hinweg.
Für uns ist es die zweite Heimat neben unserem Vereinsheim in Wolfsbach. In der Schulzeit trainieren jeden Montagabend fast 100 Kinder. Von den Anfängern in der Kleinschwimmhalle über die Juniorretter hin zu den aktiven Rettungsschwimmern in der oberen Schwimmhalle trainieren alle unter einem Dach bei guten Bedingungen. Wichtig für eine kindgerechte Schwimmausbildung ist eine ausreichende Wassertemperatur und ein Ausbildungsbecken mit verschiedenen Wassertiefen. All das finden wir nur im Stadtbad. Ein Abriss, wie ihn die Stadtwerke und die Stadt unter der Leitung von Oberbürgermeister Thomas Ebersberger plant, wäre für uns die Katastrophe schlecht hin. In der Lohengrintherme gibt es kein wirkliches Ausbildungsbecken und Kinder sind dort eher weniger erwünscht, das Hallenbad des Schwimmvereins wird abends, wenn berufstätige Familien Zeit haben, von den eigenen Mitgliedern gebraucht, daher bleibt uns nur das Stadtbad.
Um den Abriss zu verhindern, haben wir eine Unterschriftenaktion gestartet. Neben Dr. Manuel Friedrich, dem bayerischen Landesvorsitzenden der Deutschen Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Geschäftsführer der DLRG in Bayreuth, gehören Tina Karimi-Krause (Gewerkschaft Verdi) und Anja Antoniali-Leistner (2. Vorsitzende der Bayreuther Gemeinschaft) zu den Mitinitiatoren der Petition "Rettet das Stadtbad". In Anbetracht der großen Sommerreisewelle nach zwei Corona Lockdowns sieht Manuel Friedrich mit fast 7.900 gesammelten Unterschriften "ein beeindruckendes Zeugnis des Bürgerwillens." Auch hätte er "die Unterschriftenlisten gerne Ende August überreicht, um der Verwaltung mehr Zeit für die Überprüfung zu geben. Leider hatte Oberbürgermeister Ebersberger vor dem 12. September keinen Termin für uns frei."
Tina Karimi-Krause von der Gewerkschaft Verdi nennt das Stadtbad "eine unverzichtbare Einrichtung", um Schwimmen zu lernen: "Überall wird beklagt, dass immer weniger Kinder Schwimmen lernen. Da ist es doch widersinnig, das einzige Bayreuther Bad mit einem Lehrschwimmbecken abreißen zu wollen." Anja Antoniali-Leistner, 2. Vorsitzende der Bayreuther Gemeinschaft, zeigt sich zuversichtlich, dass die Mehrheit des Stadtrates vom Abriss des Stadtbades Abstand nimmt oder unsere Position über den Bürgerentscheid bestätigt wird. Das Bürgerbegehren wird von der DLRG, der Bayreuther Gemeinschaft, den Grünen und Unabhängigen, der SPD, Verdi und dem DGB unterstützt. „Die notwendige Anzahl von rund 3.600 Unterschriften wurde bereits nach zwei Wochen erreicht". Auch das Bürgerbegehren zum Klimaentscheid steht einstimmig hinter der Aktion „Rettet das Stadtbad“. Für Helen Röder vom Klimaentscheid ist es nicht hinnehmbar, dass vonseiten der Politik der Eindruck erweckt wird, man könnte die beiden Bürgerbegehren gegeneinander ausspielen.
Für die Unterstützung möchten wir uns bei unseren Mitinitiatoren Anja Antoniali-Leistner, Tina Karimi-Krause herzlichst bedanken und danken auch Helen Röder für ihre Unterstützung. Vor allem möchten wir uns bei den Bayreuther Bürgerinnen und Bürgen bedanken, die uns mit Ihrer Unterschrift unterstützen und diese Petition erst möglich gemacht haben. Wir werden auch in Zukunft für das Stadtbad als unseren Ausbildungs- und Trainingsort kämpfen.
