Der Stadtrat hat heute unsere Petition angenommen.
Vor etwas mehr als zwei Wochen haben wir dem Bayreuther Oberbürgermeister die Unterschriftenlisten zu unserer Petition "Rettet das Stadtbad" übergeben. Fast 8.000 Unterschriften haben die Wasserretter der DLRG-Bayreuth zusammen mit den Initiatoren Manuel Friedrich (DLRG), Tina Karimi-Krause (Verdi) und Anja Antoniali-Leistner (Bayreuther Gemeinschaft) gesammelt. Hierfür danken wir allen Bürgern, die uns mit ihrer Stimme unterstützt haben.
Vor der Abstimmung haben Vertreter der Stadtwerke einen kurzen Überblick zu alternativen Grundstücken und zur Lage des Stadtbades gegeben. So zeigten sich Alternativen unmittelbar angrenzend ans Stadtbad. Auch zeigte sich bei den Besucherzahlen und bei den Erlösen des Stadtbades vor Corona von 2016 bis 2018 ein Aufwärtstrend. Es sind kontinuierlich mehr Menschen ins Stadtbad gekommen, 2018 über 100.000 Besucher. 2019 konnte dieser Trend, aufgrund einer zehnwöchigen Schließung, nicht fortgesetzt werden. Im Anschluss erfolgte eine Aussprache im Stadtrat. Hier zeigte sich die Unterstützung für unsere Petition über die politischen Parteien hinweg.
Frank Hofmann (BG) verwies auf die steigenden Besucherzahlen vor Corona und sieht das Stadtbad als Teil der Daseinsvorsorge, das mit Gewinnen aus anderen Bereichen der Stadtwerke mitfinanziert werden soll. Auch sieht er die Möglichkeit das Stadtbad klimaneutral zu betreiben und die dafür notwendigen Maßnahmen zu finanzieren.
Stadtrat Thomas Bauske (SPD) formuliert es deutlich, "für meine Fraktion kommt es nicht mehr in Frage, die Hand an das Stadtbad anzulegen". Sabine Steiniger (Grüne) vertritt die Meinung, dass ein Hallenbad in der Innenstadt, das gut zu Fuß, mit dem Fahrrad, Stadtbus und per Bahn angebunden ist, weiterhin betrieben werden muss. Insbesondere wenn es für alle Menschen offen und nutzbar ist. Genutzt wird es nicht nur von der DLRG, sondern auch von der BRK-Wasserwacht und vielen Schulklassen in Bayreuth. Die Kleinschwimmhalle nutzen neben der DLRG und des BRK auch Schulen, die Familienbildungsstätte und insbesondere Kindergärten intensiv. Hier macht der öffentliche Badebetrieb nur einen kleinen Teil der Nutzungsdauer aus.
Auch Stadtrat Dr. Wolfgang Gruber (FDP) hebt die Bedeutung des Stadtbades für die Schwimmausbildung heraus. "Das Stadtbad ist einfach mal ganz wichtig" und es ist eine "ganz hervorragende zentrale Räumlichkeit" mit "einer super Größe um Schwimmenlernen zu können". Er spricht den Stadtwerken seinen Respekt aus, angesichts der Aufgaben, die diese in der aktuellen Zeit zu lösen haben. Dr. Klaus Wührl-Struller (Grüne) stellt nochmals klar, dass eine größere Gruppengröße für das Schulschwimmen aufgrund des Dienstrechtes nicht möglich ist. Er sieht daher nicht das Argument einer geringen Auslastung der Wasserflächen.
Dr. Michael Hohl (CSU) möchte den Stadtwerken „alle Optionen offenlassen“ und nichts ausschließen. Seine Fraktionskollegin Frau Dr. Silke Launert (CSU) sieht, dass „die Bedeutung des Stadtbades für die Bayreuther Bürger verkannt wurde“. Sie glaubt, das Stadtbad ist das, was ein „normaler Bürger“ von seiner Stadt als Angebot im Bereich Wasserfläche erwartet, „zentral, kostengünstig und jeder kann rein“.
Bei der folgenden Abstimmung hat der Stadtrat unsere Petition angenommen. Mit 31 von 38 anwesenden Stadtratsmitgliedern hat der Stadtrat den Annahmebeschluss "Rettet das Stadtbad" gefasst, somit bleibt das Stadtbad in seiner jetzigen Funktion erhalten. An diese Entscheidung sind Stadtrat und Stadtwerke nun 1 Jahr gebunden. Oberbürgermeister Thomas Ebersberger sagt, dass sie die Besucherzahlen die nächsten Monate beobachten werden und wünscht sich, dass alle, die sich über den Erhalt des Stadtbades freuen, dieses nun auch verstärkt nutzen.
