Mithilfe von Schallwellen, die für Flora und Fauna ungefährlich sind, stellt ein SONAR-Gerät Gegenstände, Lebewesen und den Gewässergrund dar. Es ist damit unabhängig von der visuellen Sichtweite. So ist es vielen Drohnen überlegen und kann Taucher entlasten. Vollständig Ersetzen kann es Taucher bei der Suche (noch) nicht.
Einige DLRG-Gliederungen in Bayern haben bereits ein SONAR-Gerät angeschafft und erste Erfahrungen gesammelt. Der KV Bayreuth hat ein System von Garmin beschafft, die Kameraden vom OVPleinfeld haben sich für Geräte von Humminbird entschieden. Ende November bei Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt hat der Ortsverband Regensburg zum Sonarworkshop geladen. So konnten sich Kameraden aus Regensburg, Weißenstadt und Küps einen Überblick über die Geräte von Garmin und Humminbird verschaffen. Ebenfalls machte sich der Bundesbeauftragte Tauchen Udo Hurdes ein Bild von der Leistungsfähigkeit der SONAR-Technik. Die SONAR-Trupps aus Pleinfeld und Bayreuth nutzten die Gelegenheit, um ihre Geräte vorzuführen und für den gegenseitigen Erfahrungsaustausch.
Im Einsatz waren zum einen SideScan-Systeme, die nach langsamer Überfahrt die Unterwasserlandschaft detailliert abbilden, undLiveScope-Systeme, mit denen das Geschehen Unterwasser in Echtzeit beobachtet werden können. Die Systeme aus Pleinfeld und Bayreuth sind modular und hochmobil. Sie wurden schnell auf den Booten des OV Regensburg aufgebaut. Mit den Live-Systemen sollen Taucher bei der Arbeit beobachtet werden oder über Sprechverbindung an Gegenstände bei schlechter Sicht dirigiert werden. Die Echtzeitfähigkeit geht jedoch zulasten der Bildqualität. Die technisch weiter fortgeschrittenen SideScan-Sonare können gut zum Orten von Gegenständen oder vermissten Personen Unterwasser eingesetzt werden. Da die Gegenstände durch das Sonar nicht detailliert genug aufgelöst werden, um zweifelsfrei identifiziert zu werden. Müssen mögliche Verdachtsfälle immer durch Taucher überprüft werden. Jedoch entfällt die flächige Suche und Taucher können zielgerichtet eingesetzt werden.
In Regensburg wurden die aus dem Rettungsschwimmen bekannten Puppen versenkt und anschließend mit den Sonarsystemen gesucht. Der Bayreuther Sonartrupp konnte dabei erstmalig das System bei Strömung testen, war es bisher nur in Seen zum Einsatz gekommen. Durch die Regenfälle der vergangenen Tage führte die Donau sehr viel Wasser. Die Strömung war so stark, dass der Einsatz einer Unterwasserdrohne im Gegensatz zu den Sonaren nicht möglich war. Leider wurde durch die Strömung und die Durchfahrt von mehreren Binnenschiffen eine der Puppen vertrieben, sodass diese nicht mehr geborgen werden konnte.
Trotz dieses kleinen Rückschlags war für beide Sonartrupps der gegenseitige Austausch wertvoll und die Kameraden aus Regensburg, Küps, Weißenstadt und Bamberg konnten sich einen ersten Eindruck von dem neuen Einsatzmittel verschaffen. Interessant war auch der Praxistest der LiveSkope-Technik, die den Bayreuthern aktuell nur leihweise zur Verfügung steht. Das bereits beschaffte SideScan-Sonar konnte hingegen wieder überzeugen und zeigte sich auch bei besonders aufgewühltem Wasser zuverlässig. Eine weitere Erkenntnis war, dass sich die Geräte der beiden Hersteller gegenseitig nicht signifikant beeinträchtigen. Das nächste Treffen ist bereits in Planung. Bei einem zweitägigen Übungseinsatz soll Anfang März der heute gewonnene erste Eindruck vertieft werden und der Umgang mit der Technik trainiert werden.